Worum geht es in diesem Buch?
Humanistische Psychotherapie war von Anfang an transpersonal und - für viele verblüffend - das gilt auch für die Gestalttherapie. Rajan Roth untermauert seine These, in dem er die Entstehungszeit der humanistischen Psychologie in den 1960er Jahren vor dem Auge des Lesers entfaltet. Das Meditations- und Therapiezentrum „Esalen“, Kalifornien, war die Keimzelle der neuen Bewegung, die sich „Human Growth Movement“ nannte. In Esalen traf sich alles was zu jener Zeit in der Avantgarde Rang und Namen hatte. Von hier ging eine grundsätzliche Erneuerung der Psychotherapie aus. Die Gesprächstherapie von Carl Rogers wie auch die Gestalttherapie von Fritz Perls erhielten dadurch einen ungeahnten Aufschwung.
Es geht hier aber nicht nur darum, den Blick auf die humanistische Psychotherapie zurechtzurücken, sondern um die Präsentation einer neuen Spielart der Gestalttherapie, die „Transpersonale Gestalttherapie.
Durch viele Beispiele aus der gestalttherapeutischen Praxis macht Rajan anschaulich wie sich in seiner Praxis und Lehrtätigkeit eine therapeutische Form herausgebildet hat, die nicht von den Grundlagen der Gestalttherapie nach Fritz Perls abweicht, wohl aber die gestalttherapeutischen Möglichkeiten deutlich erweitert. Er sah sich selbst Elemente aufgreifen, die so bei Perls nicht vorgekommen waren: Arbeit mit Ahnen, mit Pastlife-Erinnerungen, mit out-of-body-experiences, kurz mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen.
Wie er nun immer häufiger solche Praxis- und Schulungsbeispiele erlebte, sah er sich gezwungen zu erklären und zu benennen was er da machte. Er ging zurück in die vorhandene Literatur und entdeckte in Claudio Naranjo einen Perls-Schüler, der genau das beschrieb, was er erlebte. So sieht sich Rajan einerseits in der Tradition der Gestalttherapie stehen und andererseits um neue Erfahrungen bereichert, die nun reif sind, weitervermittelt zu werden. Darum geht es in diesem Buch.